07.02.2024 10:17 | |
Beigetreten: 01.02.2021 Letzter Bes: 15.10.2024 Beiträge: 1432 Bewertung: (146)
|
Hallo SIOS-Forum Community, die SIMATIC S7-1500 Steuerungen von Siemens unterstützen Motion Control Funktionen mit entsprechenden Motion Control Anweisungen nach PLCopen Standard. Hierdurch können Motion Control Aufgaben direkt in der Steuerung gelöst werden. Das Produktportfolio der SIMATIC S7-1500 Steuerungen verfügt neben den Standard SIMATIC S7-1500 Steuerungen zudem über SIMATIC S7-1500T Steuerungen (T-CPUs) für Aufgaben, die leistungsstarke Motion Control Lösungen erfordern. Doch worin unterscheidet sich der Funktionsumfang der SIMATIC S7-1500T Steuerungen von dem der Standard SIMATIC S7-1500 Steuerungen im Bereich Motion Control? Zunächst einmal erkennt man SIMATIC S7-1500T Steuerungen an dem „T“ in der Artikelbezeichnung. Das „T“ steht hierbei für Technologie. Für den Einsatz bei einfachen Motion Control Anwendungen sind alle SIMATIC S7-1500 Steuerungen geeignet. Hierzu zählen das drehzahl- oder positionsgeregelte Ansteuern von Achsen, externe Geber, Nocken, Nockenspuren, sowie Messtaster. Die Grenze bei Motion Control erreichen Standard SIMATIC S7-1500 Steuerungen bei Gleichlaufachsen. Ein relativer Getriebegleichlauf ist noch mit einer Standard SIMATIC S7-1500 möglich, für alle höheren Anforderungen wird eine T-CPU benötigt. Relativer Getriebegleichlauf bedeutet Aufsynchronisieren auf eine Leitachse ohne Vorgabe einer Synchronposition und anschließendes verfahren anhand einer Sollwertkopplung. Über erweiterte Motion Control Funktionen verfügen SIMATIC S7-1500T Steuerungen. Hierzu zählen zum einen erweiterte Gleichlauffunktionen, wie der absolute Getriebegleichlauf, also Aufsynchronisieren mit Vorgabe einer Synchronposition. Weitere Funktionen sind der Geschwindigkeitsgleichlauf, Istwertkopplung, Kurvenscheibengleichlauf oder PLC-übergreifender Gleichlauf. Des Weiteren verfügen T-CPUs über Funktionen für bis zu 4 Geber- bzw. Messsysteme als Istposition für die Lageregelung, ein Technologieobjekt zur Ansteuerung von Kinematiken mit bis zu 6 interpolierenden Achsen, sowie dem SIMATIC Motion Interpreter. Bei diesem handelt es sich um ein Technologieobjekte zur Programmierung und Ansteuerung von Achsen und Kinematiken in der Programmiersprache Motion Control Language (MCL). Eine Auflistung der Funktionen, die in Standard und T-CPU jeweils zur Verfügung stehen sind folgender Abbildung zu entnehmen. Ein Handbuch zu den verfügbaren Achsfunktionen der SIMATIC S7-1500 und SIMATIC S7-1500T finden Sie unter diesem Link. SIMATIC S7-1500T Steuerungen gibt es in verschiedenen Leistungsabstufungen. Diese erstrecken sich von der SIMATIC S7-1511T bis zur SIMATIC S7-1518T und sind für unterschiedlich hohe Anforderungen geeignet. In Bezug auf Motion Control unterscheiden sich die unterschiedlichen Leistungsabstufungen vor allem in den Motion Control Ressourcen, die jede Steuerung besitzt. Jedes Technologieobjekt, das in der Steuerung angelegt wird, benötigt eine bestimmte Anzahl an Motion Control Ressourcen. Die Motion Control Ressourcen bestimmen also wie viele Technologieobjekte angelegt werden können, bis die Steuerung an ihre Leistungsgrenze gerät. Im Folgenden ein Bespielbild aus dem TIA Selection Tool: Um noch genug Ressourcen für andere Aufgaben, wie Kommunikation, Safety und Standardprogramm zur Verfügung zu haben, sollte die Auslastung durch Motion Control nicht zu hoch sein. Eine Auslastung durch Motion Control bis 25% funktioniert in der Regel problemlos. Bei motionlastigen Applikationen kann die Auslastung durch Motion Control auch bei bis zu 35% liegen. Eine Auslastung durch Motion Control über 35% empfehlen wir nicht. TIA Selection Tool Cloud und TIA Selection Tool Desktopversion sind unter diesem Link zu finden. Hinweis: Die in diesem Beitrag beschriebene Vorgehensweise bezieht sich auf den Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags (Stand: Februar 2024). Mit freundlichen Grüßen Fachberatung Deutschland (JB) |
Folgen Sie uns auf