SIMATIC Motion Control

Bei der Verwendung von SIMATIC Motion Control Technologieobjekten werden die Sollwertkurven von der SIMATIC Steuerung gebildet. Bei Antriebsgeräten ohne Lageregler wird auch die Lageregelung in der SIMATIC durchgeführt und somit nur ein Drehzahlsollwert an den Antrieb gesendet (ohne DSC – Dynamik Servo Control).

Ist der Antriebssteller mit einem Lageregler ausgestattet und unterstützt dieser auch die Funktion DSC, so kann das Technologieobjekt die Lageregler des Antriebsstellers nutzen.

Die Aktivierung von DSC erfolgt automatisch, wenn ein entsprechender Antrieb mit einem geeigneten Telegramm an das Technologieobjekt angebunden wird und kann manuell in den Einstellungen unter „Regelkreis“ geändert werden.

Die Konfiguration von Mechanik, Dynamiken, Begrenzungen und Überwachungen erfolgt innerhalb des Technologieobjektes.

Für Ansteuerung und die Bewegungsfunktionen wird dann die Bausteinbibliothek „Motion Control“ (integriert im TIA Portal) 

mit den Bausteinen nach PLCOpen verwendet.

Vorteile:

• Antriebsgeräte ohne Positionier- und Lagereglerfunktionen können für Positionier- und Synchronbewegungen genutzt werden. Die SIMATIC Steuerung übernimmt diese Aufgaben.
• Alle Konfigurationsdaten werden in der SIMATIC Steuerung abgelegt und können zum größten Teil auch während der Laufzeit durch das Anwenderprogram geändert werden.
• Zusätzliche Steuertafel zum Testen von technologischen Funktionen

Nachteil:

• Höhere Belastung der Steuerung durch zusätzliche Berechnungen / Datenhaltung.

SINAMICS Motion Control

Die Verwendung von SINAMICS Motion Control setzt Antriebssteller mit der EPOS-Funktionalität („Einfachpositionierer“) voraus.

Bei dieser Methode werden die Positionieraufgaben an den Antrieb weitergegeben und von diesem vollständig durchgeführt. Hierbei kommt das PROFIdrive-Telegramm 111 zum Einsatz.

Die Konfiguration erfolgt in der SIMATIC Steuerung (Schnittstelle / Mechanik) als auch in der SINAMICS Parametrierung (Dynamik, Begrenzungen, Überwachungen, …).

Für Ansteuerung und die Bewegungsfunktionen wird dann die Bausteinbibliothek „SINAMICS Motion Control“ (integriert im TIA Portal) 

mit dem Baustein „BasicPosControl“ verwendet.

Vorteile:

• Deutlich geringe Belastung der Steuerung im Vergleich zu SIMATIC Motion Control
• Ein Baustein für alle wichtigen Funktion der Positionierachse (Einschalten, Referenzieren, Positionieren, Tippen, etc.)

Nachteile:

• Antriebshardware muss die Funktion „Einfachpositionierer“ mit Telegramm 111 unterstützen (z.B. SINAMICS S120)
• Parametrierung und Datenhaltung für die Positionierung in dem Antriebsgerät und der Steuerung

Weiter Informationen zur Verwendung des Bausteins „BasicPosControl“ stehen im SiePortal:

STEP 7 V17: Bausteininformationen zum BasicPosControl V2.0

Hinweis:

Die in diesem Beitrag beschriebene Vorgehensweise bezieht sich auf den Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags (Stand: Mai 2023).

Viele Grüße

Eure Fachberatung Deutschland (CG)