Hallo,

wir wollen einen neuen Loher-Motor mit folgenden Daten mit einem Micromaster 420 (5,5 kW) testen (ohne Last):
cosphi 0,81
50 Hz
1460 1/min
8,2 A
400 V
4,0 kW

Bei 20 Hz läuft er super, wenn wir ihn jedoch hochreglen fängt er ab ca. 35 Hz an zu ruckeln. Ab 45 Hz hat das Ruckeln seinen Höhepunkt. Teilweise fällt er dann mit F0002 (Überspannung) bei ca. 11 A Stromaufnahme (Display BOP) aus.
Erfolglos waren die Änderung: P1120 Rampenhochlaufzeit, P1310 ff. Spannungsanhebung, P1335 Schlupfkompensation

Ein bisschen Besserung brachte die Änderung der Regelungsart (P1300) - quadratisch scheint am besten zu sein. Die Pulsfrequenz (P1800) lässt sich auch während des Laufens ändern und scheint auch eine Besserung zu bringen, nach einem Stop und Wiederanlaufen ist jedoch das alte Problem wieder da. Am besten war bis jetzt den Vdc-Regler (P1240) komplett zu deaktivieren (0). Zumindest schwingt er sich nicht mehr so auf (die Hertzzahl auf dem BOP springt sonst um 1 bis 2 hoch und wieder runter) und er schafft es die 50 Hz zu erreichen.

Auf einem MM430 läuft der Motor übrigens ohne Probleme.
Und der MM420 schafft es ohne Probleme einen anderen Motor (3kW) hochzuregeln.
Zu guter Letzt soll der Motor an einem Micromaster Vector laufen ... Was aber ohne Stillstand der Anlage nicht testbar ist.

Für Ideen und Tips wäre ich dankbar

Alexander

EDIT: Es befindet sich außerdem ein weiteres Typenschild auf dem Motor mit weiteren, etwas Abweichenden Daten (4,1 kW, 8,4 A ...). Wir haben jedoch auch diese Daten ausprobiert. Mit den weiteren Angaben (Type of converter: PWM, und eine P2-Tabelle die eher zu einem kleiner Motor passt) wissen wir nicht wirklich etwas anzufangen.

Hallo!

Wie schon per PN mitgeteilt, ist die Frage welche spannungsangabe genau auf dem Typenschild steht und wie der Motorgeschalten ist. Die Einstellungen für Nennspannung und Nennfrequenz müssen im Umrichter ebenfalls richtig sein!

Hallo,

habe Ihr auch schon mal die Motordatenidentifikation zur Erkennung der Motorendaten gestartet?

Auszug aus MICROMASTER 420 Betriebsanleitung 6SE6400-5AA00-0AP0 (Seite 70)

Motordatenidentifikation (Ständerwiderstand)
MICROMASTER besitzt ein Messverfahren zur Bestimmung des Ständerwiderstandes.
Aus regelungstechnischen Gründen wird unbedingt empfohlen die Identifikation
durchzuführen. So ist zum Beispiel der Ständerwiderstand für die Spannungsanhebung
bei der U/f-Kennlinie von sehr hoher Bedeutung. Vor allem bei langen
Zuleitungen oder bei Verwendung von Fremdmotoren ist die Motordatenidentifikation
durchzuführen.
Nach der Anwahl der Motordatenidentifikation über Parameter P1910 wird
unmittelbar der Alarm A0541 generiert. Durch den EIN-Befehl wird die Motordatenidentifikation
gestartet und der Motor mit unterschiedlichen Anregesignalen
(Gleich- bzw. Wechselspannungen) beaufschlagt. Die Messung wird im Stillstand
(des Motors) ausgeführt und dauert einschließlich der Datenberechnung pro
Anwahl (P1910 = 1) zwischen 20 s ... 4 min. Die Identifikationszeit ist dabei
abhängig vom Motor und nimmt mit dessen Größe zu.
Die Motordatenidentifikation ist bei kaltem Motor durchzuführen, damit die abgespeicherten
Motorwiderstände dem Parameter der Umgebungstemperatur
zugeordnet werden können. Nur dann ist während des Betriebs eine korrekte
Temperaturadaption der Widerstände möglich.
Die Motordatenidentifikation arbeitet mit den Ergebnissen der "komplette Parametrierung"
P0340 = 1 bzw. mit den zuletzt abgespeicherten Motor-Ersatzschaltbilddaten.
Bei mehrmaliger Durchführung der Identifizierung (bis zu 3 mal) werden die

Gruß

Weltmail

Hallo motmonti, hallo Weltmail. Danke für die Antworten!
Entschuldigt die fehlenden Angaben. Auf dem Typenschild steht 400/690 D/Y und der Motor ist im Dreieck geklemmt. Nennspannung und Nennfrequenz wurden in der Schnell-Inbetriebnahme eingegeben (genauso wie der Rest der Daten bei P304 .. P311). Bei der Regelungsart (P1300) hat sich die 2 (U/f mit quadratischer Kennlinie) als am Besten herausgestellt.

Ich dachte, dass die Motordatenidentifikation am Ende der Schnell-Inbetriebnahme durchgeführt wird, aber das ist wohl nur die Bestimmung des Ständerwiderstands. P1910 wird auch in der Schnell-Inbetriebnahme aufgeführt, daher war ich der Meinung, dass wir diese schon durchgeführt hatten.

Die Identifikation läuft jetzt seit ca. fünf Stunden ...

Noch mal: Der FU hat einen anderen Motor ganz normal hoch- und runtergelt (ohne P1910 zu starten) und wie gesagt lässt sich der Loher-Motor ohne Probleme mit einem MM430 hoch- und runterregeln.

Gruß

Alexander

AutoGen_778759

...

Die Identifikation läuft jetzt seit ca. fünf Stunden ...

Dann ist was faul, sag ich mal.

IBN-Service

 

AutoGen_778759

...

Die Identifikation läuft jetzt seit ca. fünf Stunden ...

 

Dann ist was faul, sag ich mal.

Okay, sorry!  Danke, IBNs. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Dann hätte ich gelesen, dass erst "beim nächsten Befehl EIN der Messvorgang der Motorparameter eingeleitet wird."

Brachte leider auch keine Verbesserung ...

motmonti

Ich würde den Motoranschluß nocheinmal überprüfen, den Umrichter in die Werkseinstellung zurücksetzen und das ganze mit der werkseinstellung testen. Damit sollte der Motor zumindest sauber von 0 bis Nenndrehzahl regelbar sein.

Fotos:

sind im Anhang

Wenn ihr möchtet, gibt's auch noch ein Video.
Werksreset (P0010=30, P0970=1) durchgeführt, zumindest Befehlsquelle auf BOP (P0700=1) und Mindestfrequenz auf 50 Hz gesetzt. Und er ruckelt ab 35 Hz und fällt bei ca. 42 Hz und 10 A Stromaufnahme wieder mit F0002 aus.

Laut Typenschild muß die Kennlinie eine reine U/f-Kennlinie sein! HJast du es mal mit Vektorregelung versucht?

Ich schau mal im Handbuch nach woran es noch klemmen kann!

motmonti

Laut Typenschild muß die Kennlinie eine reine U/f-Kennlinie sein! HJast du es mal mit Vektorregelung versucht?

 Nein, im Handbuch des MM420 steht:
"Vektorregelung ist nur bei MIRCOMASTER 440 verfügbar."
 Wir wollen den Motor ja auch an einem Vector in der Anlage betreiben ...

Ich schau mal im Handbuch nach woran es noch klemmen kann!

  Danke! Aber ich denke wir schicken ihn einfach zurück.
Ich werde höchstens noch einen größeren Motor aus dem Lager an dem MM420 ausprobieren (>4 kW).

EDIT: Hab das eigentlichen Typenschild vergessen. Siehe Anhang.
Woran siehst Du denn, dass er eine reine U/f-Kennlinie haben muss, motmonti?