S5-150U (CPU926) Problem mit PB0

Hallo

Oben genannte CPU musste "erneuert" werden (Hardwaredefekt). Der Ersatz macht in meinen Augen komische Sachen:

Eine schon einmal gelaufene Datensicherung lässt sich fehlerfrei übertragen, aber es wird nichts abgearbeitet, CPU geht auf grün. Status OB1 zeigt mir, dass nur 3 Zeilen abgearbeitet werden bis zu einem Sprung nach PB0. Schaue ich in den Buchhalter des AG, ist PB0 nicht (mehr) vorhanden. Ich kann PB0 dann im Stop einzeln neu übertragen, sowie ich die CPU auf Run stelle, ist er wieder weg...

Mach ich einen Denkfehler oder was ist da los?

Gruß Ralf

Hallo,

bist du dir sicher,dass die CPU ok ist? Solche unerklärbaren Effekte kenne ich nur von defekten CPU´s.

Scott

Hallo,

ich meine mich erinnern zu können, dass es bei unterschiedlichen Ausgabeständen der Zentralbaugruppen Inkompatibilitäten gibt. Ist lange her mit der 150U, aber in diese Richtung würde ich vermuten

Hallo

Mir ist da noch was aufgefallen. Wir übertragen z.B. mit PG 740 und Step 5/ST Vers. 7.13. Wenn ich dort den PB0 editiere, sieht er (auszugsweise, das erste Stück von NW 1) so aus:

Netzwerk 1                                                    AWL Ausgabe

:NOP 1

:NOP 1

:L   KY 32,32

:A   DB  32

:NOP 1

:L   KH DEE0

:NOP 1

:L   KB 0

:!=F

:NOP 1

:SPA FB  34

Name :L:H-MERK

:L   KH DF10

:NOP 1

:L   KB 0

:><F

:NOP 1

:L   KB 1

:L   KH 0B01

:A   DB   0

Befehl verletzt Sprachraum

Die Meldung „Befehl verletzt Sprachraum“ kommt immer dann, wenn der Cursor in einer Zeile mit „NOP 1“ steht.

Öffne ich die gleiche Datei mit einem testweise auf dem Laptop installierten S5/S7 für Windows (IBH Softec GmbH), sieht der gleiche Abschnitt so aus:

Netzwerk 1

SPA =M001

L BT 66

L KY 32,32

A DB 32

M001:  AFS

L KH DEE0

LIR 1

L KB 0

!=F

SPB =M002

SPA FB 34

NAME: L:H-MERK

M002: L KH DF10

LIR 1

L KB 0

><F

SPB =M003

L KB 1

L KH 0B01

A DB 0

Das ist auch in den NW 2-5 des PB0 so. Überall, wo auf dem PG mit Step 5 ein „NOP 1" steht, ist in der Datensicherung ein „sinnvoller“ Befehl. Es kann also sein, dass wir die ganze Zeit versucht haben, „Müll“ zu übertragen. Die Frage ist nun, was die Ursache ist. Haben das Projekt testweise auf einem PG 720 geöffnet, gleiches Ergebnis. Mit unserem PG 740 sind wir eigentlich öfter erfolgreich an anderen Steuerungen unterwegs. Der Servicetechniker vom Hersteller, der den Abzug gemacht hat, hatte sein eigenes PG oder Laptop…

Auch falls das jetzt wenig hilfreich ist: Wenn man heutzutage noch mit S5 fährt, muss man sich gewisser Fakten bewusst sein: Produktauslauf war 2005; danach wurden keine nennenswerte Stückzahlen mehr auf den Markt gebracht. Obwohl es noch einen üppigen Gebraucht-Teilemarkt gibt, ist davon auszugehen, dass alle verfügbaren Komponenten älter, als 16 Jahre sind.

Als nur ein besonders empfindliches Bauteil sei exemplarisch der Aluminium-Elektrolytkondensator genannt. Laut Herstellern kann der guten Gewissens unter idealen Klimabedingungen 5 Jahre spannungslos gelagert werden. Ansonsten wäre ein gezieltes, regelmäßiges Bestromen zum "Formieren" (und Funktionserhalt) erforderlich.

Aus meiner Erfahrung sind aber S5 Komponenten auch betriebsmäßig nach über 15 Jahren verschlissen.

Da hilft es wenig, wenn der Gebrauchthändler 1 Jahr Garantie gibt - man läuft ein gewisses Risiko, dass so eine geprüfte Komponente schon noch kurzer Zeit versagt.

Sicher ist es eine betriebswirtschaftliche Abwägung, eine stark reduzierte Verfügbarkeit (und steigender Instandhaltungsaufwand) ist aber einfach normal.

Im genannten Fall würde ich auch empfehlen, die CPU nochmals zu tauschen und das Programm mit einem Originalprogrammiergerät mit Originalsoftwarestand (also idealer Weise unter DOS/PCPM , nicht die letzten, kompatiblitätsgeplagten Windows Adaptionen, sowie das erstellte Programm von FD; kein AG-Abzug) erneut zu laden.   

Hallo Ralf-M,

Die Meldung „Befehl verletzt Sprachraum“ die in STEP 5 angezeigt wird, hat folgende Ursache: Mit Original STEP 5 von SIEMENS kann man in einem Programmbaustein keine Sprünge zu Sprungmarken durchführen, dass geht nur mit/in Funktionsbausteinen.  Wie zu sehen ist sind dort aber die Ersatz-Sprungmarken M001:, M002:, usw. vorhanden. Aus einem AG -Abzug sind ja immer nur diese Ersatzsprungmarken zu sehen. Der Klartext einer Sprungmarke ist im Offline-Programm abgelegt, genauer gesagt im Kommentarbaustein (FK …) des zugehörigen Funktionsbaustein (FB …).

Da verhält sich die Software „S5 für Windows“ von IBH (womit der AG-Abzug erstellt wurde) nicht korrekt. Das betrifft aber eigentlich nur die Darstellung des Programm-Code in der Software. Wenn das Programm mit S5 f. Windows abgezogen wurde und dann auch wieder mit der gleichen Software ins AG transferiert wird, müsste es eigentlich laufen. Denn dem AG bzw. der CPU „ist es egal“ ob ein Sprung zu einer Sprungmarke in einem PB oder FB enthalten ist. Diese Einschränkung auf FB’s sind aus Gründen der Kompatibilität zu noch älteren Systemen enthalten, soweit ich das nach so vielen Jahren noch richtig in Erinnerung habe.

Was also tun? Ich würde die Bausteine wieder mit demselben Programm (S5 f. Windows) ins AG übertragen, mit der die Bausteine herausgeholt wurden.

Übrigens, es gibt einen FAQ welche CPU-Ausgabestände miteinander kombiniert werden können:

https://support.industry.siemens.com/cs/de/de/view/188239

Beste Grüße,
Christian