Hallo Allerseits,

kennt jemand hier eine Methode, wie nach einem CPU-Neustart (Hardware laden) der alte Zustand beibehalten werden kann, ohne nach jedem Übersetzen mit Baugruppentreiber erzeugen nochmals Hand anlegen zu müssen?

Wir haben ein Multiprojekt in PCS7 V8.2 SP1 an dem ständig irgendwelche Änderungen notwendig sind wegen Modernisierung, Änderung der Technik usw. Dementsprechend kommt es regelmäßig vor, dass Baugruppentreiber mit übersetzt werden und hin und wieder die Hardware mit neuen ETs geladen wird bzw. Alte entfernt werden (-> Neustart der jeweiligen CPU).

Nun enthält eine der betroffenen CPUs auch hydraulische Einheiten mit Sperr- und Regelventilen, bei denen wir gerne über den Neustart hinaus den Zustand halten würden. Bei Not-Aus oder Stromausfall öffnen diese zur Druckentlastung.

Jedes Übersetzen mit Baugruppentreiber erzeugen setzt bei allen Kanalausgangstreibern im jeweiligen Teilprojekt das Feature Bit0 auf 1, löscht externe Verbindungen zur Feature-Struktur, löscht externe Verbindungen zum Startwert und setzt den Startwert auf 0. Meine Hoffnung ist, dass es irgend einen Trick gibt, womit mindestens einer dieser Punkte unterbunden werden kann.

Schöne Grüße,
Walter

Hallo Walter_Glatz, 

Man muss hier das HW-Config laden und Übersetzen mit Baugruppentreiber erzeugen auseinander halten.

Ein CPU Neustart ist in einem solche Fall in einer laufenden Anlagen immer ein Problem. Da die CPU bei Ihren Neustart den Arbeitsspeicher leert und aktuelle Prozessdaten damit verloren gehen und die CPU die Daten aus dem Ladespeicher nimmt.

Wenn ein H-System im Einsatz ist, kann dies unter vielen umständen vermieden werden. Hier kommt es auf die genaue Konfiguration der Anlage an und welche Änderungen gemacht wurden. 

"Jedes Übersetzen mit Baugruppentreiber erzeugen setzt bei allen Kanalausgangstreibern im jeweiligen Teilprojekt das Feature Bit0 auf 1"

Hier könnte ein Parameter Rücklesen helfen:

https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/109782631 -> Kapitel 16

https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/23966278

"Löscht externe Verbindungen zur Feature-Struktur, löscht externe Verbindungen zum Startwert und setzt den Startwert auf 0"

Nach der Beschreibung gehe ich davon aus, dass ihr direkte Verschaltungen auf die Kanaltreiber habt. Dies ist nicht PCS 7 Konform. Bei jeden "Übersetzen mit Baugruppentreiber erzeugen" wird der Baum neu erzeugt und alle Verbindungen gehen damit verloren. Hier ist die Frage, was damit umgesetzt werden soll und ob es nicht einen anderen Lösungsweg dafür gibt. Da dies bei späteren umbau Maßnahmen für Probleme sorgen könnte. 

Grüße

Hallo Technodrome,

danke für deine Antwort.

Parameter werden bei uns immer vor einem anstehenden CPU Neustart zurückgelesen. Allerdings sind die Kanaltreiber diesbezüglich stur.

Um das Problem vielleicht etwas zu verdeutlichen:

1. Gewünschte Parameter (z.B. Feature Bit 0) am Pcs7AnOu setzen
2. Planänderungen übersetzen und laden -> funktioniert
3. In irgend einem anderen Plan was unabhängiges ändern
4. Planänderungen übersetzen mit Baugruppentreiber erzeugen -> Pcs7AnOu ist zurückgesetzt

Es ist dazwischen kein Neustart der CPU, keine Änderung der Hardware oder laden der Hardware notwendig. Ein Übersetzen mit Baugruppentreiber erzeugen reicht, um die Konfiguration zurückzusetzen und zwar bei allen Kanal-Ausgangstreibern der CPU.

Verbindungen auf die Kanaltreiber haben wir außer den Ausgangswert und ev. Verschaltung von Simulation normalerweise nicht. Mein Kommentar diesbezüglich kommt daher, dass es ein Versuch war, um die Konfiguration beizubehalten.

Selbstverständlich habe ich auch schon ohne Erfolg probiert die Kanaltreiber zu löschen und neu einzufügen.

Schöne Grüße,
Walter

Hallo Walter,

das klingt für mich definitiv nach einem nicht geplanten System verhalten.  Welche PCS 7 Version bzw. Patch-stand kommt zum Einsatz? Kannst du bitte die Inst. Software Liste Hochladen. 

SIMATIC Manager -> Hilfe -> Über -> Installierte Software Anzeige -> Produkte . 

Falls du bereits auf aktuellen Stand bist, empfehle ich dazu einen Support Request zu eröffnen.

Grüße

Hallo Technodrome,

nach Beitrag ID 109757796 müsste alles aktuell sein (siehe Anhang). Ausnahme der Management Agent, da er nicht verwendet wird.

Wie ich inzwischen feststellen musste, ist laut Dokumentation die automatische Vorbelegung des Feature Bit 0 beim Übersetzen mit Baugruppentreiber so gewollt. Davon, dass der Startwert auch auf 0 festgenagelt wird, steht allerdings nichts (Funktionshandbuch zu APL V8.2 SP1).

Ich werde nach deinem Vorschlag mal ein Ticket dazu aufmachen.

Vielen Dank und schöne Grüße
Walter

Der Siemens Support konnte weiterhelfen. Falls sich jemand dieselbe Frage stellen sollte:

Die entsprechende Einstellung ist in der Hardwarekonfiguration vorzunehmen. Bei digitalen Ausgabebaugruppen ist dabei darauf zu achten, dass der Typ die Einstellung überhaupt unterstützt (Bsp.: 6ES7322-8BH01-0AB0). Die Einstellungen aus der Hardwarekonfiguration werden beim Übersetzen mit Baugruppentreiber erzeugen dann automatisch in den Ausgangskanaltreiber übernommen.