Iststand: 5 Stk. Ethernet- vernetzte Logo 8 (4x mit FS02, 1x mit FS04), 24V, plus TDE

Steuerung v. Rolläden, Jalousien, Markisen, Lüftungsklappen, Dachfenster, Flurlicht

Elsner Wetterfühler P03/3 (RS485) mit Auswertegerät PS8A,

PS8A meldet ausgewertete Wettersignale über 8 DI an eine der fünf 5 Logo’s

Problem: Das Elsner Wetter-Auswertegerät PS8A ist zwanzig Jahre alt und musste gerade zur
Reparatur geschickt werden. Das nehme ich zum Anlass, mir eine Modernisierung der
Anlage zu überlegen.

Idee: Der Elsner Wetterfühler P03/3 Modbus RTU gibt die Wetterdaten über den Modbus aus.
Die Logo 8 FS04 kann ebenfalls Modbus. Mit dem vorhandenen TDE könnten die
ankommenden Wetterdaten visualisiert werden. Die Elsner Auswertestation PS8A könnte
entfallen.

Meine Kenntnisse bezüglich Bussystemen und Protokollen sind eher vage. Zwar hatte ich es vor drei Jahren geschafft, das eingangs beschriebene LOGO- Netzwerk in Betrieb zu setzen. Für eine Modbus- Anbindung fehlen mir jedoch die Grundlagen.

Fragen an das Forum:

1. Der Modbus RTU ist anscheinend ein Zweidraht-System (RS485- Schnittstelle) mit
Tx=Pin3, Rx=Pin 2 und GND=Pin5.
Aber wie kommen die Modbus- Daten über das 8-adrige Ethernet in die Logo?
Wird hierzu ein Umsetzer für Hardware und Protokoll benötigt?

Wie sieht so ein Gerät aus? Welches Gerät wird empfohlen?

2. Gibt es für die Anbindung ein Strickmuster zur Anbindung des Modbus RTU?

3. Der Iststand- Elsner Wetterfühler sendet die Wetterdaten einmal pro Sekunde
über eine RS485- Schnittstelle an die Auswerteeinheit PS8A. Das verwendete Protokoll ist
im Elsner- Handbuch „701_PS8A_Handbuch_10Mrz16.pdf“ beschrieben. Wäre eine solche
Anbindung mit proprietärem Protokoll eventuell auch möglich und sinnvoll?

Vielen dank für die beiden Beiträge.

Zu meinem Verständnis fasse ich die gelernten Erkenntnisse zusammen:

Die Elsner Wetterstation P03/3 RTU sendet die Wetterdaten über RS485 mit Modbus RTU- Protokoll über 2 Drähte.
Die Logo versteht die Modbusdaten nur  als TCP IP- Protokoll über 8 Drähte.

Zur Umsetzung benötige ich ein  Modbus > Ethernet Gateway.

Ich habe das jedoch in der Logo- Dokumentation so verstanden dass die Logo 8 mit FW 04 das RTU-Protokoll versteht, wenn es über Ethernet empfangen wird. Ist diese Annahme falsch?

Im beiliegenden Datenblatt der P03/3 Wetterstation ist der Ausgabestring der Daten von und zum Master beschrieben. Die Logo- Doku habe ich dabei so verstanden dass die Logo der Slave sein sollte und die Wetterstation der Master, weil die Wetterdaten zyklisch kommen. Oder kann auch die Logo die Initiative ergreifen?

Könnte ich als Modbus > Ethernet-Umsetzer irgend ein gerät für €30.- nehmen. Welcher Anbieter hat hat bei diesen Geräten einen Namen?

Die Logo versteht nur Modbus TCP, das ist zwar ähnlich zum RTU-Protokoll, aber TCP ist paketorientiert, während eine RS485 als serielle Schnittstelle bitorientiert ist.

Die Wetterstation ist als Slave angegeben, so dass der Umsetzer von RS485 auf TCP auf der RS485-Seite der Master sein muss und auf der TCP-Seite üblicherweise wieder der Slave. In dem Fall würde sich die Logo als Master die Daten aus dem Umsetzer herauslesen. So wie es aussieht aus Eingangsregistern (IR in der Logo = input register).

Wenn du nur EUR 30,- ausgeben willst, dann suche etwas in der Bucht oder in China. Ob es dann funktioniert, ist eher Glücksache. Eine Empfehlung kann ich dir leider nicht geben, habe selber keine Umsetzer im Einsatz.

M.f.G. Scorp

P.S. Ob es dann wirklich funktioniert, ist dein Risiko, das kannst du hier nicht auf andere Leute übertragen.

Ich bedanke mich auch für Eure Warnungen, denn ich suche ja nach einer Standardlösung.

Wenn ich das richtig interpretiere, müsste es mit einem Modbus RTU RS485 -Umsetzer auf Ethernet TCP IP Umsetzer funktionieren, obwohl die Wetterstation als Slave arbeitet. Gibt es so ein Gerät aus dem Siemens Bereich für das industrielles Umfeld?

Im Prinzip hast du das richtig verstanden, es sollte mit einen Modbus-Gateway RS485 auf Modbus TCP gehen. Du musst aber aufpassen, dass da nicht nur Ethernet TCP steht, es muss Modbus TCP heißen. Es gibt auch Gateways als Sender und Empfänger, die Modbus RTU mit RS485-Schnittstelle nur über eine Ethernetschnittstelle transportieren. Also ein seriell zu Ethernet-Wandler, der aber kein Modbus TCP versteht.

Hier mal ein Link zu einem höchstwahrscheinlich brauchbarem Gerät, kostet aber seinen Preis. Du kannst noch ganz viele andere Wandler im Internet finden, China-Modelle ab ca. EUR 40,-, brauchbare Wandler auch ab EUR 120,-. Nur dieser Markt ist riesig und unübersichtlich, da musst du schon selber etwas recherchieren.

Wenn du dir bei einer Wahl unsicher bist, setze einen Link hier rein und frage nach, ob das schon mal jemand genutzt hat. Es gibt auch schon irgendwo Einträge für Modbus-Gateways im Logo-Forum, musste einfach mal suchen.

M.f.G. Scorp

P.S. Hier noch ein Link zu einem kostengünstigen Teil, steht zumindest Modbus RTU/ASCII zu Modbus TCP-Wandler dabei

Ein großer Dank an Scorp für die ausführliche Erläuterung und das Recherchieren.
Habe jetzt so einigermassen den roten Faden.
Wahrscheinlich baue ich erstmal die PS8A Wetterauswertestation ein, wenn diese von der Reparatur zurückkommt. Dann funktioniert die Anlage und kann wieder im Automatikbetrieb gefahren werden.
Parallel kann ich mich dann ohne Zeitdruck mit der Modbus-Datenübetrtragung beschäftigen.

Nochmals vielen Dank für die qualifizierte Beratung!

Servus,

ich hab mal vor 2 Jahren mit einem Siemens PAC 1200 gespielt. Der Pack1200 konnte Modbus TCP/IP und an dem wurden eine Art "Sensoren" angeschlossen, welche einzelne Stromkreise messen konnten.

Die Sensoren haben mit ModbusRTU mit dem Pac1200 kommunizeirt, dieser wiederum mit Modbus TCP/IP mit LOGO!. 

Auch ein PAC3200 von Siemens kann als Gateway von ModbusRTU auf Modbus TCP/IP eingestellt und genutzt werden. Damit können nach meinem Veständnis die Daten in LOGO! übertragen werden.

Ob LOGO! die Daten dann verarbeiten kann glaube ich nur teilweise. Das unschöne an Modbus ist, das es hier alle möglichen Datenformate gibt und diese nicht mit LOGO! verarbeitet werden können.

Beispiel: Von den Sensoren wird die elektrische Leistung je Stromkreis übertagen. Das Datenformat ist uint64. Also ein 64 Bit Wert ohne Vorzeichen. LOGO! kann aber nur Werte bis ~32.000 verarbeiten.

Das macht aus meiner Sicht nur Sinn, wenn solche Werte in den V-Speicher der LOGO! empfangen und dann z.B. von einem HMI dargestellt werden.

Interessanter wird das mit der angekündigten LOGO! 8.3. Hier könnten die Daten vom LOGO! Speicher in die AWS Cloud übertragen und dorf verarbeitet werden. Die verarbeiteten Daten der Cloud könnten dann wider in die LOGO! z.b. als Bin oder Wert zurückgegeben werden.

Hoffe das hilft euch.