Anlauf nach NETZ-EIN: Warmstart - RUN

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bitte um Hilfe bei einem Problem, dessen Ursache sich mir nicht erschließt.

Verwendete Hardware:

1 Stück CPU 1215C DC/DC/DC (6ES7 215-1AG40-0XB0)

2 Stück SM 1221 DI16 x DC24V (6ES7 221-1BH32-0XB0)

2 Stück SM 1222 DQ8 x DC24V (6ES7 222-1BF32-0XB0)

Verwendete Software:

TIA 16 Update 6

Der Anlauf der CPU nach NETZ-EIN ist auf Warmstart – RUN eingestellt. Nach dem Einschalten der Anlage mit dem Hauptschalter startet also die CPU und geht nach einer Weile in den Betriebszustand RUN. Entsprechend der Programmierung wird die Störung „Not-Aus“ gemeldet. Soweit richtig und gewollt. Nach dem Quittieren dieser Störung werden jedoch weitere Störungen gemeldet und genau dies ist das Problem: Diese Störungen existieren gar nicht und dürften dementsprechend auch nicht gemeldet werden. Diese Störungen beziehen sich auf Signale, die z.B. von Hilfskontakten an Motorschutzschaltern stammen, also eingeschaltete Hardware, die nachweislich ein High-Signal an die zugeordneten Digitaleingänge liefern. Diese Störungen können dann zwar auch direkt quittiert werden, aber das Auftreten ist unplausibel.

Das Befremdliche ist: Wenn der Hauptschalter der Anlage bereits eingeschaltet ist und die CPU vom PG aus in RUN versetzt wird, kommt ausschließlich die Meldung zur Störung „Not-Aus“.

Ich habe in Erwägung gezogen, dass bei Warmstart – RUN das Prozessabbild der Digitaleingänge nicht korrekt gelesen wird und habe deshalb die entsprechenden Eingänge im Programm mit dem Zusatz „:P“ versehen, um den physikalischen Zustand abzufragen. Das Problem besteht jedoch weiterhin.

Hat jemand auch schon einmal ein solches Verhalten festgestellt und gibt es für dieses Problem ein Lösung?

Hallo CMGlobus,

wie werden denn die Meldungen gebildet? Hast Du ein Beispiel dafür?

Viele Grüße
Stefan

Hallo Stefan,

hier ein Beispiel.

Es ist eine FC, die in OB1 aufgerufen wird.

REGION Zuerst ueberpruefen

    //Wenn bereits gespeichert ist, dass in dieser Kategorie ein Fehler erkannt wurde, dann...
    IF "Fehlerkategorie3".FehlerErkannt THEN
        //beende an dieser Stelle die Bearbeitung und verlasse den Baustein.
        //Dies hat zur Folge, dass immer nur der ausloesende Fehler dieser Kategorie gespeichert wird.
        RETURN;
    END_IF;

END_REGION

REGION Fehler 01 / Fehlernummer 3101

    //Wenn das abgefragte Signal nicht vorhanden ist, dann...
    IF NOT "ZustandAllgemein_EingangsdruckLuftIstInOrdnung":P THEN

        (*HINWEIS:
            Es ist kein Sensor installiert, die Reihenklemmen sind gebrueckt.
        *)

        //speichere, dass  dieser Fehler erkannt wurde
        "Fehlerkategorie3".FehlerErkannt := TRUE;

        //speichere die Anzahl der Blinkttakte fuer die Anzeigesequenz
        "Fehlerkategorie3".BlinktakteHupeSoll := 0;
        "Fehlerkategorie3".BlinktakteRotSoll := 3;
        "Fehlerkategorie3".BlinktakteGelbSoll := 1;
        "Fehlerkategorie3".BlinktakteBlauSoll := 0;
        "Fehlerkategorie3".BlinktakteGruenSoll := 1;
        "Fehlerkategorie3".BlinktakteReserve1Soll := 0;
        "Fehlerkategorie3".BlinktakteReserve2Soll := 0;
        "Fehlerkategorie3".BlinktaktePauseSoll := 2;

        //verzweige zur angegebenen Sprungmarke
        GOTO WeitereBearbeitung;

    END_IF;

END_REGION

//Weitere Fehler

REGION Kategorie fehlerfrei

    (*HINWEIS:
    Wenn kein Fehler in dieser Kategorie erkannt wurde, dann wird diese Stelle im Programm-Code erreicht.
    *)

    //beende an dieser Stelle die Berabeitung und verlasse den Baustein
    RETURN;

END_REGION

REGION Weitere Bearbeitung

WeitereBearbeitung:

//weiterer Code

END_REGION

Hallo CMGlobus,

also ich würde sagen, die Eingänge liefern in der von Dir beschriebenen Situation noch kein HIGH-Signal. Entweder ist die Versorgung der Eingänge noch nicht bereit, oder das Signalmodul selbst ist noch nicht bereit. Im letzten Fall müsste nach dem Anlauf ein diesbezüglicher Eintrag im Diagnosepuffer zu finden sein.

Viele Grüße
Stefan

Hallo Stefan,

die Versorgung der Digitaleingänge als Ursache möchte ich vorerst ausschließen. Alle Geber werden nach dem Einschalten der Anlage sofort mit der Spannung des gleichen Netzteils versorgt, das auch die CPU versorgt.

Das im Beispiel verwendete Signal wird an einen digitalen Eingang der CPU geleitet, sodaß hier ein noch nicht bereites Signalmodul eigentlich ebenfalls ausgeschlossen sein müsste. Eine Überprüfung des Diagnosepuffers ist mir aus zeitlichen Gründen gestern leider nicht gelungen; vielleicht schaffe ich das heute. Meine These zu dem Beispielsignal ist, dass, wenn OB1 läuft, die Eingänge der CPU eigentlich schon längst bereit sein sollten.

Viele Grüße

Carsten