AND Baustein mit Flankenauswertung

Hallo,

ich habe mit LogoSoft ein Programm erstellt, um bei einem Eingang zwei Leuchtdauern zu generieren. Die Leuchtdauern werden durch die Länge des Tastimpulses unterschieden. Kurzer Tastendruck führt zu kurzer Leuchtdauer, langer Tastendruck zu langer Leuchtdauer. Neben der Leuchtdauer soll auch noch jeweils eine Ausschaltwarnung generiert werden und ein Zentralaus durch die Leitstelle.

Ich habe mal ein Bild meines derzeitigen Programms angehängt.

Das Programm funktioniert auch, allerdings nur, wenn die Signale durch flankenauswertende AND-Bausteine geleitet werden. Und ich verstehe nicht, wieso ich die Flankenauswertung benötige. Wenn diese Bausteine nicht eingesetzt werden, treten verschiedene Fehler auf, z.B. beim Ausschalten der langen Leuchtdauer wird gleichzeitig die kurze Leuchtdauer aktiviert.

Wäre toll, wenn mir jemand erklären könnte, woran das liegt.

Gruß

Eine positive Flanke eines Signals liegt vor, wenn dieses Signal in diesem Zyklus HIGH ist, im letzten aber noch LOW war. Daher ist ein solches Flankensignal immer nur genau einen Zyklus lang aktiv.

In Deinem Fall wird dann z.B. in der Aktion unterschieden, ob in diesem Zyklus M1 aktiv ist oder nicht. Wenn M1 noch nicht aktiv war, wird es eingeschaltet und im nächsten Zyklus liegt somit ein anderer Zustand vor.

Verwendest Du nun anstatt der Flankenauswertung das "normale" UND würde das eingeschaltete Signal nicht nur im ersten Zyklus (Flanke) sondern auch in den folgenden Zyklen weitergegeben werden und somit auf den dann veränderten M1 reagieren und die Reaktionen vom ersten Zyklus wieder überschreiben.

Vielen Dank für die Antwort, aber was ich immer noch nicht verstehe:

Die Flankenauswertung betrifft doch die Eingänge. D.h. das Signal an den Eingängen muss erst high und dann low sein. Inwieweit betrifft dies dann den M1?

Ich habe mir das mit der Flankenauswertung so vorgestellt, dass im ersten Zyklus liegt ein Signal an, ein Impuls wird weitergegeben. Im nächsten Zyklus darf an einem Eingang kein Signal anliegen, damit im übernächsten Zyklus wieder ein Signal weitergegeben werden kann. Und da hier ein Taster vorliegt, ist es doch immer der Fall, dass nach dem Loslassen des Tasters, der Eingang des And-Bausteins mit Flankenauswertung auf Null gesetzt wird. 

Deshalb verstehe ich nicht, inwieweit die Flankenauswertung in diesem Fall überhaut eine Rolle spielen kann. 

Gruß

2010_strahlemann

Die Flankenauswertung betrifft doch die Eingänge. D.h. das Signal an den Eingängen muss erst high und dann low sein. Inwieweit betrifft dies dann den M1?

Nein, der Signalverlauf für die positive Flanke (AND↑) muss wie oben erklärt sein: 

fmd

Eine positive Flanke eines Signals liegt vor, wenn dieses Signal in diesem Zyklus HIGH ist, im letzten aber noch LOW war. 

Und wie ebenfalls gesagt, wird in genau diesem Einschalt-Zyklus in Abhängigkeit von M1 eine Reaktion bewirkt, die am Ende auch Auswirkungen auf M1 hat. Deshalb muss das Eingangssignal auf genau einen Zyklus begrenzt werden! 

2010_strahlemann

Ich habe mir das mit der Flankenauswertung so vorgestellt, dass im ersten Zyklus liegt ein Signal an, ein Impuls wird weitergegeben. Im nächsten Zyklus darf an einem Eingang kein Signal anliegen, damit im übernächsten Zyklus wieder ein Signal weitergegeben werden kann. Und da hier ein Taster vorliegt, ist es doch immer der Fall, dass nach dem Loslassen des Tasters, der Eingang des And-Bausteins mit Flankenauswertung auf Null gesetzt wird. 

Deshalb verstehe ich nicht, inwieweit die Flankenauswertung in diesem Fall überhaut eine Rolle spielen kann. 

Nein, Du hast die Flankenauswertung leider noch nicht richtig verstanden. Lies Dir noch mal die Erklärung, die ich oben noch mal zitiert habe, genau durch.

Wenn Du den Taster betätigst, hast Du vom Drücken bis Loslassen ein HIGH-Signal. Das wird in den meisten Fällen aber deutlich länger dauern, als nur einen Zyklus. So schnell ist halt kein Mensch beim Wiederloslassen. Die Flankenerkennung macht nun aus dem Einschalten des Tasters einen Signalimpuls von nur genau einem Zyklus. Selbst wenn im nächsten Zyklus der Taster noch gedrückt ist (und davon kann man im 2. Zyklus nach dem Drücken ausgehen), wird dies nicht mehr an die nachfolgenden Bausteine weitergegeben. Somit kann nur im ersten Zyklus eine Reaktion auf das Tasterdrücken erfolgen, nicht aber im 2. mit dann veränderten Bedingungen (M1).

Also wann immer unterschiedliche Reaktionen auf ein und dasselbe Signal erfolgen sollen und diese Reaktion auch Einfluss auf eine der Auswahl-Bedingungen hat, wird in der Regel dieses Signal mit Hilfe von Flanken auf genau einen Zyklus begrenzt.

2010_strahlemann

D.h. das Signal an den Eingängen muss erst high und dann low sein. 

Das wäre übrigens eine negative Flanke, die man mit dem NAND-Flanke-Baustein auswertet.

Die Simulation bietet auch die Möglichkeit, eine Schaltung Zyklus für Zyklus zu simulieren. Damit kann man den Signalverlauf nach der Flanke sehr gut verfolgen. Einfachmal 'ne Testschaltung wie unten aufbauen und den Pausebutton drücken.

Danach kann man in Ruhe den Eingang einschalten, den "nächsten Zyklus Button" drücken und den Verlauf ansehen. Für weitere Zyklen einfach wiederholt drücken.
Dann das Gleiche nach dem Ausschalten des Eingangs.

Super, vielen Dank.

Die Flankenauswertung ist jetzt klar geworden.

Schönen Abend noch

Gruß