Ansteuerung von vielen Steckdosen mit 12er-Tastatur

Hallo Star-DJ,

gut Ding will Weile haben....für dich und alle, die daran Interesse finden....

...Die beiden bisher auf deine Frage hier eingestellten Lösungsvorschläge konnten mich nicht so recht überzeugen, so dass ich mal ein Konzept für die Auswertung einer 12er-Tastatur für die Logo! erarbeitet habe, dass zusammen mit einer vollen Ausnutzung der Schaltmöglichkeiten des Blocks "Stromstoßrelais" m .E. äußerst flexibel (und erweiterbar bezüglich der Anzahl der eingebbaren Ziffern) ist. Um "Timing-Problamen" aus dem Weg zu gehen, habe ich mich für eine Umsetzung der Zifferntasten in Analogwerte (über eine Kette aus Analog-Multiplexern) entschieden! Zwei Zähler (entsprechend maximal 2 Eingabeziffern als Äquivalent für eine Zahl zwischen 1 und 99) dienen der Erkennung der Anzahl der eingegebenen Ziffern (nur die ersten Beiden werden als "gültig" vearbeitet) und deren Ausgangssignale organisieren dann das "Abspeichern" der jeweils 1. Ziffer und die "Berechnung" der ein- oder zweistelligen Ergebnis-Zahl. Diese wird in B021 "0_bis_99" zur weiteren Verwendung bereitgestellt).

Die Eingabe einer Zahl kann stets erfolgen, wenn B021 "0_bis_99" = 0 ist (= Zahl ist gelöscht). Im Block B022 "automat", Parameter TL, wird zentral das "Zeitfenster" zur Erkennung einer "Folgetasterbetätigung" vorgeben. Nach "Ablauf" dieses Zeitfensters (d. h. es wurde keine der 12 Taster innerhalb des Zeitfensters TL betätigt) wird ein Triggerimpuls erzeugt, der direkt am Ausgang von Block B022 "automat" bereitgestellt wird. Der optional nachgeschaltete Block "Softwareschalter" (oder gar mehrere parallelgeschaltete zur Gruppenbildung...) dient der Möglichkeit im Betrieb diese Triggerung Wahlweise zu (De-)Aktivieren. Bei Betätigung der Taster "*" bzw. "#" innerhalb des o. g. Zeitfensters wird jedoch KEIN Triggerimpuls generiert. Außerdem wird solange jeweils einer der Zifferntaster immerhalb des Zeitfensters betätigt wird, die Impulserzeugung hinausgezögert (aber nur die ersten beiden Ziffern werden für die Ergebnis-Zahl berücksichtigt!). Dies gilt auch für die Dauer, die eine der Zifferntaster betätigt gehalten wird. Der Triggerimpuls erfolgt also nur dann, wenn innerhalb des Zeitfensters keiner der 12 Taster betätigt wurde. Mit dem Ende (= fallende Flanke) des Triggerimpulses oder mir dem Ende der Betätiung (= fallende Flanke) eines der Taster "*" oder "#" (alle drei Varianten im Sinne der Eingabe eines Kommandos!) wird die Eingabe abgeschlossen und der Eingabewert auf "0" zurückgesetzt!
[Anm.: E ist übrigens möglich, bei gedrücktgehaltenem Taster "*" oder "#" einen Wert 0 bis 99 einzugeben (ohne irgendein zeitliches Limit) und mit dem Loslassen des gedrücktgehaltenen Tasters "*" oder "#" das entsprechende Kommando abzuschließen.}

Über den Taster der Ziffer "0" kann außerdem noch die Eingabe (einer beliebigen Anzahl von vorhergehenden Zifferneingaben) gelöscht, d. h. auf den Wert "0" zurückgesetzt werden, ohne ein "Kommando-Impuls" abzusetzen. Dazu muss der Taster der Ziffer "0" innerhalb des o. g. Zeitfensters nach Eingabe der letzten Ziffer betätigt und gehalten werden (bis die Anzeige auf 0 wechselt). Die erforderliche Betätigungsdauer wird im Block B009 "reset1", Parameter TL, definiert und sollte deutlich länger sein, als die (erwartete) normale Tasterbetätigungsdauer zur Eingabe von Ziffern! Aber ACHTUNG, denn in diesem Fall kann bei gedrücktgehaltenem Taster "*" oder "#" ein Eingabewert ungleich "0" zu keinem Zeitpunkt zurückgesetzt werden! Dies könnte natürlich durch zusätzliche Blöcke leicht abgeändert werden.

Der gesamte Schaltungsteil zur Taster-Auswertung und Bereitstellung von "Ergebnis-Zahl" (1 bis 99) und eines der drei möglichen (und die Eingabe abschließenden) "Kommandos" Triggerimpuls, Taster "*" oder Taster "#" benötigt 27 Blöcke.
[Anm.: Ein gleichzeitiges Betätigen der Taster "*" und "#" wird NICHT überwacht oder unterbunden. Mit der unten angegeben Teilschaltung für das Schalten von Digitalausgängen wird jedoch der Block "Stromstoßrelais" verwendet, der eine entsprechende Festlegung für die dabei mit den o.g. Tastern angesteuerten Blockeingänge "R" und "S" erlauben/erfordern.]

Über diese Teilschaltung können nun, z. B. wie in der ursprünglichen Aufgabenstellung gewünscht, diverse Digitalausgänge komfortabel angesteuert/geschaltet werden. Dazu sind je Digitalausgang mindestens 5 Blöcke erforderlich: 1 Block "Stromstoßrelais" zur Kommandoausführung, 1 Block "Differenzschwellwertschalter" zur Codeerkennung und 3 Blöcke "UND" zur logischen Signalverknüpfung. Die erforderlichen Parameter für den Block "Differenzschwellwertschalter" (und warum dieser Block) sind im Schaltplan angegeben. Leistet man sich den "Luxus", noch einen weiteren Block je Ausgang zu spendieren (ein "ODER" unmittelbar nach dem Block "Differenzschwellwertschalter"), dann läßt sich jeder so ergänzte Digitalausgang zusätzlich noch über drei alternative Signle zur Kommandoausführung "anwählen". Im Schaltungsentwurf ist dazu als Beispiel gezeigt, wie mittels des Codes "99" alle Ausgänge und zusätzlich mittels des Codes "88" eine definierte Gruppe von Ausgängen jeweils gemeinsam eines der drei möglichen Kommendos erhalten:

Wert 1...99 + Taster "*": Ausgang/Ausgänge EINschalten
Wert 1...99 + Taster "#": Ausgang/Ausgänge AUSschalten
Wert 1...99: Ausgang/Ausgänge Zustand wechseln, wenn Softwareschalter = "ON" ist.

Ohne Weiteres sind mehrere mit (im einfachsten Fall) identischen Schaltungen versehene LOGO!-Basismodule parallel über eine 12er-Tastatur zu bedienen. Lediglich die jeweiligen Codes zum separaten Schalten jedes physikalisch vorhandenen Ausgangs müssen dannangepasst werden. Die oben dargestellte "Gruppenbildung" über "Sondercodes" erlaubt dann in einfacher Weise z. B. ALLE Ausgänge aller LOGOS oder alle Ausgänge einer definierten LOGO! von x jeweils gemeinsam zu schalten....

Meine Beispielschaltung im Dateianhang beinhaltet nur 4 angesteuerte Ausgänge und die Funktionen der beiden oben angegebenen "Sondercodes" zur Demonstration. Für eine 0BA5 kann die Schaltung bis auf maximal 15 Digitalausgänge (= 129 von max. 130 Blöcken) und für eine 0BA6 bis auf maximal 16 Digitalausgänge (= Maximalanzahl digitaler Ausgänge je LOGO!-Basismodul), jeweils bei 6 Blöcken je Ausgang, erweitert werden.

Ergänzende Anmerkungen:
Die o. g. Tasterauswertung setzt prellfreie Eingangssignale voraus und arbeitet praktisch schnellstmöglich und ohne Zeitprobleme. Bei stark prellenden Tastern (und insbesondere an allen sog. schnellen Zählereingängen) kann es deshalb für ein einwandfreies Arbeiten der Schaltung erforderlich sein, unmittelbar hinter die Eingangsblöcke der Zifferntaster I1 bis I10 jeweils einen Block "Ein-/Ausschaltverzögerung" einzufügen (mit Zeiten so zwischen 0,02 s bis 0,1 s)!

Freie Codes könnten natürlich auch zum Steuern von Schaltungsfunktionen verwendet werden. So könnte z. B. der vorhandene Block "Softwareschalter" ersetzt werden durch ein UND und ein RS-Block/oder Stromstoßrelais, und diese dann durch Codes "bedient" werden. Eine andere Anwendung wäre z. B. die (De-)Aktivierung des Tasterfeldes über einen Freigabecode, ggf. gekoppelt mit einer zeitgesteuerten Deaktivierung, so dass unbeabsichtigte oder "unautorisierte" Kommandoeingaben (weitgehend) ausgeschlossen werden können...und und....

Die Anzahl der gültigen Ziffern des Ergebnis-Werts können bei Bedarf erweitert werden.

Die Kommandoeingabe kann weitgehend auch ohne Blick auf das Display korrekt erfolgen, so dass ggf. auch eine Fernbedienung, z. B. per Funk, möglich erscheint.

Diese Eingabemethode könnte auch für die Vorgabe von Blockparametern (per Verweis) sinnvoll eingesetzt werden, z. B. wenn dem Anwender dies nicht im Parametermenü der LOGO! gestattet sein soll...ODER z. B. wenn eine Folge von Werten einzugeben ist...

MfG
Betel