Sinamics G120 SDI ohne F-SPS

Hallo zusammen,

könnte mir jemand helfen mit einem Schaltung Beispiel für die Durchführung der SDI Funktion für einen Umrichter G120 (mit CU 240E-F 2DP)? In Anlage gibt es kein F-SPS, alles muss Hardware gelöst werden.

Vielen Dank im Voraus!

MfG

Razvan Cimileanu

Hallo Razvan,

ein Applikationsbeispiel hab ich jetzt auf die schnelle nicht gefunden. Aber ich würde mal die SDI Einstellung in der Safety etwa so machen und mal schauen ob es tut.

Dein DI0 und DI1 ergeben den F-DI0 

Dein DI2 und DI3 ergeben den F-DI1

Für die Verdrahtung der Digitaleingänge und der Safety Funktionen würde ich hier mal reinschauen:

https://support.industry.siemens.com/cs/de/de/view/109757227 

Gruß

Dominik 

Hallo Dominique,

Danke erstmal für die Antwort. SDI wird in Kombination mit sicheren Endschaltern eingesetzt. Das Problem ist folgendes: Die Software Endschalter sind nicht betätigt und die Achse bewegt sich in sicheren Endschalter. Es kommt das Signal von Endschalter auf die F-Eingänge, SDI wird Aktiv, sollte die Achse nur in den anderen Richtung fahren dürfen. Damit die Achse fahren kann, sollte eigentlich die Option SDI Ab-/Anwählen. Wie im Anhang zu sehen ist, wenn die Endschalter betätigt sind, kann man nicht das Sicherheitsrelais zurückgesetzt werden. Ich habe nichts probiert, aber meiner Meinung nach, sollten die Endschalter überbrückt werden, damit das Sicherheitsrelais zurückgesetzt werden könnte. Oder vertue ich mich?

Danke und Gruß

Razvan

Hallo Razvan,

das habe ich jetzt nicht ganz verstanden. Wird in deiner Applikation beim betätigen der Endschalter auch der STO ausgelöst? Wenn ja, glaube ich, dass das nicht geht, da der STO Vorrang hätte als Sicherheitsfunktion.

Die Endschalter müssen separat vom STO sein. So würdest du dann, wenn die Achse verfährt auf den Endschalter kommen und damit wird die Anwahl von SDI Positiv bzw. negativ durchgeführt. Jetzt musst du die Achse in die andere Richtung zurück fahren. Dabei musst aber du den entsprechenden Sollwert vorgeben. Die Funktion SDI überwacht nur, ob du innerhalb der Parametrierten Toleranz dich in die entgegengesetzte Richtung bewegst.

Alternativ kannst du dir auch mal im G120C Handbuch

https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/109757226 

das Kapitel 6.10 zum Endlagenschalter ansehen. Diese sollten dir auch zur Verfügung stehen.

Des weiteren würde es zum sperren bestimmter Richtungen auch die Parameter p1110 und p1111 geben die du ebenfalls über BICO verdrahten könntest.

Die beiden Varianten wären nur nicht sicher überwacht.

Gruß

Dominik

Hi Dominik,

ich dachte SDI sperrt nur die eingestellte Richtung aber für Stopp braucht man ein STO oder SS1 o.ä. Aber nun ist klar, SDI stoppt den Antrieb und sperrt die eingestellte Richtung.

Noch ein Sache: für meine Anwendung gibt's keine F-SPS. Das heißt ich kann die Endschalter an einem Sicherheitsrelais anschließen. Wenn ein Endschalter betätigt ist, wird die Funktion SDI aktiviert. Kann man in diesem Fall fahren ohne dass die SDI ab-/angewählt werden muss?

Vielen Dank und schönes Wochenende!

Razvan

Hi Razvan,

genau, bei Anwahl des SDI wird deine Verfahrrichtung überwacht und wenn du in die falsche Richtung fährst, stoppt der Umrichter deine Achse und lässt nur das Verfahren in deine freigegebene Richtung zu.

Hier nochmal ein Auszug aus dem FHS:

Sobald der Umrichter über einen fehlersicheren Eingang oder über die sichere Kommunikation PROFIsafe die SDI-Anwahl erkennt, passiert Folgendes:

● Der Umrichter begrenzt die Drehzahl nach Anwahl von SDI auf die jeweils erlaubte Drehrichtung. ● Sie können auch eine Verzögerungszeit einstellen, innerhalb derer Sie dafür sorgen können, daß sich der Umrichter in die freigegebene (sichere) Richtung bewegt.

● Sie können auch eine Toleranz einstellen, innerhalb derer der Umrichter eine Bewegung in eine nicht freigegebene (sichere) Richtung toleriert.

● Nach Ablauf der Verzögerungszeit überwacht der Umrichter die Drehrichtung des Motors.

Mit welcher Stoppreaktion dann dein Umrichter anhält parametrierst du dann in der Safety unter der SDI Funktion. Genauso wie die Zulässige Toleranz. 

Dein STO oder SS1 definiert deine Stoppreaktion beim betätigen des Not-Aus Knopfes, wenn sich zB eine Person im Gefahrenbereich befindet. Welche Funktion du dafür wählst hängt von deiner individuellen Risikobeurteilung wieder ab. Das sehe ich als eine zweite Sicherheitsfunktion deiner Anlage, die erst einmal separat von deinem SDI-Thema ist.

Zu deinem Thema mit dem anschließen:

Du musst lediglich in der Safety-Maske die Funktion SDI Freigeben.

Dann geht ja dein einer F-DI (Endschalter) auf den SDI positiv und der andere F-DI (Endachlter) geht auf SDI negativ

Vermutlich ist das ganze LOW-Aktiv, d.h. liefern dir beide Endschalter ein HIGH, ist die SDI Funktion deaktiviert und du kannst in alle Richtungen fahren.

Erst wenn du dann auf einen Endschalter fährst und dieser dann seinen Signalzustand von HIGH auf LOW ändert wird dann der entsprechende Zustand SDI positiv bzw. negativ aktiviert und du musst dann die Verfahrrichtung ändern. Schaffst du es nicht in der parametrierten Zeit bzw. der toleranz, hält der Umrichter deine Achse mit der parametrierten Stoppreaktion an. Also du brauchst neben deinen zwei F-DI für SDI pos und negativ, keine weitere Anwahl dieser Funktion.

Ich hoffe ich konnte dir alles beantworten. Schau dir am besten bei gelegenheit nochmals das Funktionshandbuch Safety für die G-Umrichter an.

Ich wünsche dir auch ein schönes Wochenende!

Gruß

Dominik

Hallo Domink,

erstal vielen Dank für deine detaillierte Antwort. Ich glaube jetzt ist das Thema erledigt. Ich habe schon ein G120 vorhanden, ich werde versuchen nun zu implementieren.

Sorry für die verspätete Antwort, aber ich war nicht bei der Arbeit bis heute.

Nochmal vielen Dank.

Eine angenehme Restwoche.

Gruß

Razvan