18.11.2021 16:07 | |
Beigetreten: 01.02.2021 Letzter Bes: 16.09.2024 Beiträge: 1429 Bewertung: (142)
|
Hallo SIOS-Forum-Community, bei Anwendungen, bei denen ein hohe Verfügbarkeit gefordert ist, kann der Einsatz von ungeerdeten Netzen (erdfreier Betrieb) eine Lösung sein. Diese auch als IT-System bzw. IT-Netz bezeichneten Netze zeichnen sich dadurch aus, dass es keine unmittelbare Erdung und somit auch keine direkte galvanische Kopplung zwischen aktiven Leitern und geerdeten Betriebsmitteln gibt. Stattdessen wird ein möglicher Fehlerstrom mit einer Erdschlussüberwachung geprüft und im Fehlerfall wird von dieser Einrichtung eine der Umgebung angemessene und zugelassene Fehlerbehandlung ausgelöst. Besonderes Merkmal einer Erdschlussüberwachung ist, dass ein erster Fehler i.d.R. nicht zur Abschaltung der Stromversorgung führen darf. Info: Ein Erdungswächter sollte in diesem Fall verwendet werden. Je nach Aufbau des Systems reduziert sich der Gesamtwiderstand aufgrund paralleler hochohmigen RC-Glieder. Entsprechend sollte der Erdungswächter eingestellt werden. SIMATIC Komponenten für den Einsatz im erdfreien Betrieb Auch SIMATIC Automatisierungssysteme können mit "erdfreiem Bezugspotential" aufgebaut werden. Neben der Erdung der Profilschiene sind die Baugruppen (CPU, IM, BaseUnites,..) mittels eines hochohmigen RC-Glieds mit der Profilschiene verbunden. Dies dient als Ableitung von Störströmen. Für die SIMATIC S7-1500/ ET200MP gilt: Das Bezugspotenzial des Automatisierungssystems S7‑1500/Dezentralen Peripheriesystems ET 200MP ist über eine hochohmige RC-Kombination in der CPU/dem Interfacemodul mit der Profilschiene verbunden. Hierdurch werden hochfrequente Störströme abgeleitet und elektrostatische Aufladungen vermieden. Wegen der hochohmigen Verbindung ist das Bezugspotenzial des Automatisierungssystems S7‑1500/Dezentralen Peripheriesystems ET 200MP, trotz geerdeter Profilschiene, als erdfrei zu betrachten. Wenn Sie das Automatisierungssystem S7‑1500/Dezentrale Peripheriesystem ET 200MP mit geerdetem Bezugspotenzial aufbauen wollen, dann verbinden Sie den M-Anschluss der CPU/des Interfacemoduls galvanisch mit dem Schutzleiter. Quelle, siehe hier S7-1500/ET200MP im Gesamtaufbau Siehe (rote) Kennzeichnung: "optionale Verbindung zur Erdung des Bezugspotenzial der Steuerung" Für die SIMATIC ET200SP gilt: Zur Ableitung von Störströmen ist das Bezugspotenzial der CPU/des Interfacemoduls und der BaseUnits BU15...D intern über eine RC‑Kombination (IM/CPU: R = 10 MΩ / C = 100 nF, BU15...D: R = 10 MΩ / C = 4 nF) mit der Profilschiene (Funktionserde) verbunden.
Wenn Sie das Dezentrale Peripheriesystem ET 200SP mit geerdetem Bezugspotenzial aufbauen wollen, dann verbinden Sie den 1M-Anschluss der CPU/des Interfacemoduls galvanisch mit dem Schutzleiter. Quelle, siehe hier ET200 SP im Gesamtaufbau Siehe (rote) Kennzeichnung: "optionale Verbindung zur Erdung des Bezugspotenzial der Steuerung" Weitere Hinweise Aufgrund der hochohmigen Trennung zur Erde ist der Aufbau als ungeerdet zu betrachten. Für Ihre Verdrahtung heißt das, dass die Masse der 24V DC Versorgung nicht mit der Sammelerdungsschiene verdrahtet wird, siehe Gesamtaufbau in den Systemhandbüchern, im Kapitel „Anschließen – Betrieb an geerdeter Einspeisung“. Hinweis zum Beitrag Die in diesem Beitrag beschriebenen Inhalte beziehen sich auf den Zeitpunkt der Erstellung (Stand: November 2021). Viele Grüße SIMATIC-S7-1500-1200-FB-GER (PK) |
Folgen Sie uns auf