Industry Online Support
Technical Forum
08.03.2012 23:00 | |
Beiträge: 18 Bewertung: (0) |
Hallo zusammen Eins vorweg: Ich hab zwar Erfahrung mit PCS7 und Profibus, allerdings eher als Einkäufer und Installateur, nicht jedoch in Bezug auf Programmierung. Angelesen hab ich mir mein Wissen im unzähligen Dokumentationen. Zur Einleitung: Wir installieren grade eine PCS7-Steuerung (mit einer 417-4H als CPU da siese Standart bei uns ist) an der werksweit ca. 110 ET200S-Stationen als Steuerung für Wandlufterhitzer betrieben werden. Der Hauptteil des Profibuses bildet ein redundanter Ring. In ihm sind 20 Olme verbaut. Diese sind alle indentisch eingestellt, so wie es im Handbuch auch steht. Einige (8 Stück) speisen "Abgangstränge". Gekoppelt wie im Handbuch beschrieben über den Kupferport. An zwei Punkten bilden Repeater den Verteiler, die den Strangabgängen vorgeschaltet sind. Etwa 70% des Buses werden nun über Glasfaserverbindungen (62,5/125µ) realisiert. Die Gesamtlänge der Glasfasern liegt bei ca. 7,8 - 8 km. Hinzu kommen noch ca. 3,5 - 3,7 km Kupferbuskabel. Die LWL-Strecken sind an keiner Stelle länger als 550m, die Kupferstrecken nie länger als 100m (eine Ausnahme gibt es, allerdings ist da noch ein Repeater als Leitungtreiber drin). Die max. Strecke für die LWL ist bei dem Querschnitt zwischen 2 Olmen mit 3km angegeben. Soweit ist alles in Ordnung. Bei der ursprünglichen Übertragungsrate von 1,5 Mbits/sec (eigentlich Standart bei uns) waren die Leitungslängen weder bei LWL noch bei den Kupferstrecken ein Problem. Der Ring und die Abgänge wurden in Betreib genommen und funktionierten, und das fehlerfrei. Als wir begannen nach und nach die ET200S-Rack aufzuschalten lief alles wunderbar. Nach dem wir bei ca. 25 Racks angekommen waren gab es Übertragungsprobleme. Die Racks wurden nicht mehr am Bus gesehen und teilweise waren sie dann ausser Funktion. Als 'Notlösung' stellte der Programmierer nun die Übertragungsrate auf 500 kbits/sec. Siehe da, alles lief störungefrei. Als die Zahl der Racks dann auf ca. 60-65 Stück anstieg ging der ganze Zauber wieder los. Rackausfälle, Übertragungstörungen. Es folgte Notlösung die 2.te, Übertragungsgeschwindigkeit runter auf 187,5 kbit/sec. Ergebnis: alles läuft...., fragt sich nur wie lange Momentan sind ca. 80-85 Racks am Netz, noch läuft es alles. Heute morgen waren alle Racks die direkt am Ring hängen gestört, zeigen in der Visualisierung wilde Dinge an (Rückmeldungen Motoren, Ventile usw), alle Messungen zeigten keine Werte an. Ursache war relativ schnell gefunden: der Olm der direkt hinter der AS den Ring speist hatte sich "aufgehängt". Das heißt, die optischen Port waren gestört. Die Racks, die in den linienförmigen Abgängen ausserhalb des Ringes sind, liefen einwandfrei. So das war erst einmal die Einleitung, nun die wichtigen Fragen (beziehen sich auf die Bedienungsanleitung SIMATIC NET PROFIBUS, Optical Link Modul, C79000-G8900-C270-01) Zitat Der in der PROFIBUS-Norm EN 50170 /2/ beschriebene Parameter MIN TSDR muss bei allen Endgeräten auf einen Wert ≥11 eingestellt sein. Dies ist in der Regel der Fall, ist jedoch bei Auftreten dauerhafter Kommunikationsstörungen zu überprüfen. Was ist mit Endgerät gemeint? Am OLM, Repeater oder an der IM?? Zitat Der in der PROFIBUS-Norm EN 50170 /2/ beschriebene Parameter MIN TSDR muss bei allen Endgeräten auf einen Wert ≥11 eingestellt sein. Dies ist in der Regel der Fall, ist jedoch bei Auftreten dauerhafter Kommunikationsstörungen zu überprüfen. Was ist mit Endgerät gemeint? Am OLM, Repeater oder an der IM?? Zitat Der Wert des Parameters HSA (Highest Station Address) muss bei allen Endgeräten so eingestellt sein, dass zwischen der Busadresse 0 und dem Wert HSA mindestens eine Adresse im Netz nicht durch einen Busteil-nehmer belegt ist, also mindestens eine Adresslücke vorhanden ist. Sie können diese Adresslücke auch einfach dadurch erhalten, indem sie den Wert des Parameters HSA um mindestens Eins größer einstellen als die höchste im Netz vorkommende Teilnehmer-Busadresse. Achtung Wenn diese Vorgabe nicht bzw. nicht mehr erfüllt ist, wird sich nach einer Segmentierung die optische Linie nicht mehr zum redundanten optischen Ring schließen. Die Störmeldung (LED und Meldekontakt) der beiden betroffenen OLM wird dann auch nach Beseitigung der Störung nicht zurückgenommen Die Slotzeit muss etwa auf den doppelten Wert gegenüber einem nicht redundanten Netz eingestellt werden. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel 5.10. Die Adresse 1 ist so viel wie ich weis für den Master, die 126 für neue Feldgeräte. Diese werden nicht verwendet. Der HSA-Wert ist 126, die erste Rackadresse ist die 10, die momentan letzte vergebene die 113. Das sollte also alles passen. Somit ist die geforderte Adressenlücke auch gegeben. Die nicht angepasste Slotzeit könnte der Grund für den Ausfall der Ringes gewesensein. Nach abziehen des speisenden PROFIBUS-Steckers setzte sich der OLM zurück und lief wieder. Zitat 5.10.1 Projektierung von optischer Linien- und Sterntopologie Die Projektierung des PROFIBUS-Netzes erfolgt z.B. mit SIMATIC STEP 7 (V5) oder COM PROFIBUS (V5). Über eine Eingabemaske können Anzahl OLM und Gesamtleitungslängen eingegeben werden. Die Projektiertools überprüfen daraufhin ob die Slotzeit im gewählten Kommunikationsprofil beibehalten werden kann. Bei Überschreitung, bedingt durch Zusatzlaufzeiten von OLM und LWL-Leitungen, erfolgt eine Warnmeldung und die Anpassung der Parameter. Das erfolgt doch wohl rein programmtechnisch wenn ich mich nicht irre.... Allerdings sagte der Programmierer er stellt die Übertragungsrate ein, der Rest würde automatisch berechnet Widerspricht ja irgenwie dem Handbuch, denn somit erfolgt ja keine Berücksichtigung der wahren Netzwerktopologie.... Zitat 5.10.2 Projektierung von redundanten optischen Ringen Im redundanten optischen Ring müssen folgende Projektierbedingungen erfüllt sein (Details siehe Kapitel 3.3 ): Eine unbelegte Adresse unterhalb der HSA (1) Erhöhung des Retry-Wertes auf mindestens den Wert 3 (2) Überprüfung und Anpassung der Slotzeit (3) Verwenden Sie zum Einstellen der Parameter unter (2) und (3) das benutzerspezifische Profil des Projektiertools. Berechnen Sie die Slotzeit nach folgender Gleichung: Slotzeit = a + (b * Länge LWL) + (c * Anzahl OLM) Slotzeit ist die Überwachungszeit in Bitzeiten Länge LWL ist die Summe aller LWL-Leitungen (Segmentlängen) im Netz. Die Längenangabe muss in km erfolgen! Anzahl OLM ist die Anzahl der PROFIBUS-OLM im Netz. Die Faktoren a, b und c sind von der Übertragungsgeschwindigkeit abhängig und können folgenden Tabellen entnommen werden: Nachtrag zum Zitat: Die Längen des Kupferbuses werden zur Länge der LWL addiert! Gehe ich recht in der Annahme das man die Werte in eine Eingabemaske bei der Projektierung eingeben muss? Zum Abschluss: Kann man über den CP443 Basic einen Profibus mit z.B. 1.5 Mbits/sec und über den CP443 Extendet eine Profibus mit z.B. mit 500 kbits/sec an einer AS betreiben? Oder gilt der Wert immer für beide CP's? Als Krönung ist die Übersicht des Aufbaus noch angehängt, das sagt mehr als tausend Worte... MfG wastel DateianhangIO_Liste_G222_AS02_Übersicht.pdf (48 Downloads) |
Folgen Sie uns auf