Modbus TCP - Erkennen von Verbindungsfehlern

Hey,
Okay das war mir nicht 100% klar, dass auch die Netzwerkeingänge erst eingelesen werden und erst dann der Programmzyklus startet...
D.h. aber die Zykluszeit geht mächtig nach oben....

Danke für die Analyse und den Test.

Was mir auffällt, ist, dass ich das Verhalten "nach ner gewissen Zeit steht doch ne 0 drin" (zumindest hatte ich das so verstanden) nicht nachvollziehen kann.

Was ich zum Test gemacht habe:
- Auslesen von 3 Temperaturwerten via MODBUS in 3 VW
- davor auslesen eines Wetes der immer ungleich 0 ist (nennen wir ihn mal Watchdog) in ein VW
- VW des Watchdogs als Quelle eines NAI
- den NAI als Eingang für einen analogen Schwellwertschalter mit der Schwelle 0
- Ausgang des ASS als CNT Eingang eines Zählers
- via NAQ wird der Wert 0 in das VW des Watchdog geschrieben
- In der Modbus Tabelle habe ich einen individuellen Intervall von 100ms eingetragen.

Ergebnis:
Wenn die Verbindung da ist, zählt der Zähler nach oben....ist ja auch erwartet, da durch das Schreiben des Wertes 0 der Vergleich so lange fehlschlägt, bis neue Daten vie Modbus in das Watchdog VW geschrieben werden.

Was ich nicht nachollziehen kann ist, dass die VW der Temperaturen mit 0 überschrieben werden.
Auch nach ner Minute ohne MODBUS Kommunikation steht da bei mir immer noch die letzte gelesene Temperatur drin.

Das habe ich auch nicht gesehen:

Aber nach ca. 3s versucht die Client-LOGO! im (ca.) Sekunden Rhythmus eine neue Verbindung zu erstellen. Da diese nicht zustande, wird der Wert 0 eingetragen, welcher größer als ein negativer Wert ist. 

Ich hab mich dann tiefer in die Sache eingegraben und den Wireshark angeworfen

Test a) : wie oben

MIt dem angepassten Intervall sehe ich beim Abbruch der Verbindung TCP Retransmits --> logisch.
Dann sehe ich nach 3 Sekunden einen 4er Burst an Retransmits.
Dann nach 6 Sekunden, nach 12, nach 24, nach 48........
Da s normale TCPIP retransmit (normalerweise bis dann die 240 Sekunden erreicht sind....).

Die Werte in den VW bleiben die zuletzt gelesenen Werte (!)

Test b) angepasstes Intervall raus (war in deinem Beispiel ja auch aus)
Okay....anderes Verhalten:
Auch hier die Retransmits, logisch.
ABER:
Ab jetzt macht die Logo zusätzlich (!) noch SYN Pakete an den Modbus Server....(der natürlich nicht antwortet).
UND:
Ab dem ersten SYN Paket sind die via Modbus gelesenen VW 0 (!).

Test c) angepasstes Intervall wieder ein, aber Defaultwerte
Ergebnis wie b).


Was auch spannend ist:
Wenn ich kein angepasstes Intervall definiere, "fängt" sich die Kommunikation logischerweise auch wieder schneller, da eben die SYN Pakete eine zurückkehrende Verbindung schneller erkennen, als die Retransmitts.


So...also haben wir ein unterschiedliches Verhalten der Netzwerkkommunikation je nachdem ob ich von den Defaultwerten 80ms abweiche oder nicht....

Wenn man es weiß, kann man damit leben, aber wenn ein Gerät bei uns in der Firma (und wir haben extrem viel mit Netzwerken zu tun...) würde ich das böse Wort "Fehler" in den Mund nehmen.....

Ich bleib dann mal bei den Defaulwerten und schreib in das VW des Watchdogs die 0 selber rein.
Dann bin ich auf der sicheren Seite....

Sorry für den langen Text, aber ich denke die Analyse kann für den ein oder anderen hilfreich sein .

S.

ixo65

Ich kann dir halt nur schreiben, was ich bei meinem Test festgestellt. Beim Online Test werden dir auch die zeitgenauen Werte angezeigt.

Und wie sich dein Modbus-Gerät verhält kann ich nicht simulieren.

Du alles perfekt, bin ja dankbar, wenn mir einer hilft und das Zeug liest ;-)
Das Verhalten ist ja komplett losgelöst vom Gegenüber. das macht die Logo, die als Client fungiert....

ixo65

Auf jeden Fall habe ich dadurch festgestellt, dass die LOGO! Verbindungsfehler bei Modbusverbindungen erkennt, darauf regiert, im VM-Speicher den Wert 0 einträgt und man mit einer Abfrage auf 0 den Fehler abfragen kann.

Kannst Du das Verhalten nachvollziehen, dass in den VM keine 0 eingetragen wird, sobald ich ein Modbus Interval ungleich 80ms konfiguriere?

ixo65

Traurig finde ich nur, dass Siemens das Erkennen eines Verbindungsfehlers einer Modbus-Verbindung nicht zur Verfügung stellt, z.B. im Diagnosebyte VB984.

Tja, das wird wohl das Geheimnis von Siemens bleiben ;-)

ixo65

 

Sven_T

ixo65

Auf jeden Fall habe ich dadurch festgestellt, dass die LOGO! Verbindungsfehler bei Modbusverbindungen erkennt, darauf regiert, im VM-Speicher den Wert 0 einträgt und man mit einer Abfrage auf 0 den Fehler abfragen kann.

Kannst Du das Verhalten nachvollziehen, dass in den VM keine 0 eingetragen wird, sobald ich ein Modbus Interval ungleich 80ms konfiguriere?

Nein ... 

Okay das überrascht mich jetzt.
Sprich, wenn Du bei dir die Netzwerkleitung aus dem Modbus Server abziehst wird der Wert irgendwann auf 0 gesetzt wenn du zB 100ms Intervall einstellst?

Sehr seltsam, denn wie gesagt, sobald ich den Intervall auf etwas ungleich 80ms einstelle
- sehen die Pakete auf dem Netzwerk anders aus
- bleibt der letzte Wert definitv erhalten

Macht da Siemens womöglich nochmal unterschiedliche DInge je nachdem ob der Modbus Server was von Siemens oder was von ner Fremdfirma ist?

S.

ixo65

Ich habe den gleichen Test mit der easyE4  jetzt noch einmal durchgeführt, allerdings mit einem Intervall von 10s. Auch der funktioniert ohne Probleme, dass entsprechende VW wird zu 0 geschrieben.

Man muss dann halt nur beachten, dass die Überwachungszeit für die Auswertung dementsprechend hochgesetzt wird, in diesem Test auf 11s.

 Hmm seltsam.
WIe gesagt: Ich kann den Fehlerfall nur dadurch simulieren, dass ich die Ethernetleitung komplett abziehe. Das scheint wohl ein Unterschied zu sein ....

Aber ist ja erstmal kein Problem, ich weiß mir ja zu helfen *fg*