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Technical Forum
29.11.2022 08:52 | |
Beigetreten: 01.02.2021 Letzter Bes: 30.10.2024 Beiträge: 1463 Bewertung: (147)
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Wie kann eine redundante Kommunikation zwischen S7-400H und S7-1500R/H realisiert werden? Die von der SIMATIC S7-400H her bekannten hochverfügbaren S7-Verbindungen werden von SIMATIC S7-1500R/H nicht unterstützt. Nachfolgend werden verschiedene alternative Lösungen betrachtet. Redundante Open User Communication Die LComRed Bausteine aus dem Anwendungsbeispiel Redundante Open User Communication nutzen die Ressourcen der offenen Benutzerkommunikation und hantieren mit bis zu vier Verbindungen, die nach Möglichkeit bzw. zweckmäßiger Weise über unterschiedliche Leitungswege bzw. Netzwerke geführt werden. Die Umschaltung zwischen den Verbindungen erfolgt automatisch jedoch nicht deterministisch. PN/PN-Koppler Als PROFINET IO Device verbindet sich der PN/PN-koppler automatisch mit der in der jeweiligen Betriebssituation des H-Systems erreichbaren CPU. Die Umschaltung zwischen den beiden möglichen IO-Controllern erfolgt „stoßfrei“ bzw. in Echtzeit (PROFINET S2 Redundanz). Um eine vollständige Redundanz auch auf Netzwerkebene zu erhalten, müssten allerdings zwei Koppler eingesetzt und das Hantieren der beiden alternativen Kommunikationswege im Anwenderprogramm gelöst werden. S7-Verbindungen Projektierte S7-Verbindungen werden von SIMATIC S7-1500R/H nicht unterstützt. Möglich wäre es jedoch, mit von der 400H ausgehenden einseitig projektierten S7-Verbindungen zu arbeiten. Auch hier wäre es zielführend, die Verbindungen über verschiedene bzw. Netzwerkpfade zu führen, um eine vollständige Wegeredundanz zu erreichen. Im Vergleich zur weiter oben genannten Redundanten Open User Communication fiele hierbei allerdings die Hantierung der alternativen Verbindungen dem Anwenderprogramm der S7-400H zu. Weiterhin wäre zu bedenken, dass der von der S7-400H ausgehende Zugriff mit PUT bzw. GET auf der S7-1500R/H nur auf nicht optimierte Datenbereiche möglich ist und als Security Problem angesehen werden kann. Fazit Sofern die Verbindung „stoßfrei“ und in Echtzeit erfolgen muss, ist der PN/PN-Koppler die beste Wahl. Für vollständige Wegeredundanz werden allerdings zwei Koppler und eine Hantierung der alternativen Verbindungen im Anwenderprogramm erforderlich. Bei geringeren Anforderungen an die Umschaltzeit bietet die Redundante Open User Communication ein fertiges Lösungskonzept, welches zudem auch die größte Flexibilität bei der Gestaltung alternativer Kommunikationspfade bietet (z.B. Nutzung aller verfügbarer Schnittstellen). Viele Grüße Eure Fachberatung Deutschland (MT) |
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