11.05.2022 08:42 | |
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Die Anforderungen an eine normkonforme fehlersichere Verdrahtung von Sensoren an ein Sicherheitssystem werden vorrangig von der erforderlichen Sicherheitsklasse der vorliegenden Sicherheitsapplikation bestimmt. Unterscheidung in Anwendungsfälle In den Handbüchern der fehlersicheren SIMATIC Analog- bzw. Digitaleingangs/-ausgangsbaugruppen ist in der Regel ein eigenes Kapitel mit der Bezeichnung „Anwendungsfälle des F-Peripheriemoduls“ zu finden. In diesem Kapitel findet man einen Entscheidungsbaum, welcher die Verdrahtungsregeln der fehlersicheren Ein- bzw. Ausgänge angelehnt an die Sicherheitsklasse der jeweiligen Norm (SILx/Kat.x/PLx) darstellt. Vorgehensweise bei der Auswahl der passenden Anschlussart Im ersten Schritt sollte die Auswahlhilfe des Gerätehandbuches eingesehen werden. Dort findet man zu der in der Risikoanalyse bzw. Risikominderung festgelegten Sicherheitsklasse die normkonformen Anwendungsfälle und die Verlinkung zu den Verdrahtungsschemen Beispiel Digitaleingabemodul F-DI 8x24VDC HF (6ES7136-6BA01-0CA0) Bedingungen für das Erreichen der SIL/Kat./PL: Antivalente Anschaltung von fehlersicheren Sensoren Die Frage, ob eine antivalente Verdrahtung bei fehlersicheren digitalen Eingangsbaugruppen möglich ist, muss individuell mit der eingesetzten Hardware geprüft werden. Die SIMATIC F-DE Baugruppen unterstützen diese Anschlussart in der Regel, jedoch ist eine Prüfung im jeweiligen Handbuch vor Anwendung dieser Verdrahtungsart unverzichtbar. Im o.g. Beispiel ist eine Öffner-Schließer Kombination bis SIL3/Kat.4/PLe zulässig. Beispiel des Verdrahtungsschemas um einen antivalenten Geber anschließen Quelle: 5.4.2 Anwendungsfall 3.2: Sicherheitsbetrieb SIL3/Kat.4/PLe Ein antivalenter Geber angeschlossen, interne Geberversorgung und ein antivalenter Geber angeschlossen, externe Geberversorgung Beispiel des Verdrahtungsschemas um zwei einkanalige Geber 2-kanalig antivalent anschließen Zwei einkanalige Geber 2-kanalig antivalent angeschlossen, interne Geberversorgung und zwei einkanalige Geber 2-kanalig antivalent angeschlossen, externe Geberversorgung Bitte beachten! Um mit dieser Verdrahtung SIL3/Kat.4/PLe zu erreichen, ist ein entsprechend qualifizierter Geber erforderlich. Das Handbuch fordert außerdem, dass beim 0-Zustand der Geber der sichere Zustand erreicht werden muss. Der Öffner-Kontakt muss daher im Falle der ET 200SP auf den Kanal mit der niedrigeren Nummer verdrahtet werden und in der Hardwarekonfiguration wird 1oo2 Auswertung (antivalent) eingestellt.
Wichtiger Hinweis (Haftungsausschluss)! Die in diesem Beitrag genannten Hinweise beziehen sich auf die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gültigen Informationsquellen. Für Sicherheitsapplikationen sind generell die aktuell gültigen Normen und Vorschriften sowie die jeweils aktuellen rechtsverbindlichen Handbuchangaben der eingesetzten Baugruppen einzuhalten. Somit besteht kein Haftungsanspruch auf die Inhalte des Beitrags, insbesondere da Änderungen in den Normen sowie Fehler und Irrtümer nicht ausgeschlossen werden können. Die in diesem Beitrag beschriebenen Inhalte beziehen sich auf den Zeitpunkt der Erstellung (Stand: Mai 2022). Viele Grüße Eure Fachberatung Deutschland (PK) |
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